KNX Installation – Prüfung
Bisher gab es die 7-Punkte Prüfung, nun sind es 8-Punkte geworden!
Liebe Leser, in der Technik gibt es immer wieder Neuerungen und Adaptierungen.
Bei der Elektrotechnik muss beispielsweise regelmäßig ein E-Befund erstellt werden. Dieser ist auch gesetzlich vorgeschrieben und muss durch Messwerte belegt werden.
Auch bei der KNX Installation gibt es zur bisher bekannten 7-Punkte-Prüfung, Anpassungen die dokumentiert werden müssen.
Welche Punkte gehören in die Anlagendokumentation?
1) Prüfen auf Einhaltung der zulässigen Leitungslängen. Dies gewährleistet, dass die maximalen physikalischen Grenzwerte eingehalten und die Telegramme richtig übermittelt werden. Jedes Liniensegment wird mit einen Messwert dokumentiert.
2) Sichtprüfung auf Kennzeichnung der Busleitungsenden. Dadurch stellt man sicher, dass bei späteren Arbeiten, jeder Elektrotechniker diese Stelle leicht finden kann. Weiters ist der Einbau eines KNX-Überspannungsschutzes sehr wichtig, da dieser Schäden an den KNX Komponenten verhindert.
3) Prüfung auf unzulässige Leitungsverbindungen. Der KNX-Bus wird sternförmig bzw. in Baumstruktur verkabelt. Bei der Prüfung der Leitungsverbindung wird eine Ringleitung ausgeschlossen. Eine Ringverbindung würde Störungen und Fehlfunktionen verursachen, zum Beispiel sind gewisse Sicherheitskonzepte bei Ringleitungen nicht wirksam. Ringleitungen kommen oft dann zustanden, wenn mehrere Linien oder Linienverstärker im Einsatz sind.
4) Isolationswiderstand der Busleitung messen. Dadurch erkennt man eine beschädigte Leitung. Die Prüfung wird ohne Überspannungsschutz und ohne Geräte durchgeführt, da sonst die angeschlossenen Geräte einen Defekt bekommen könnten. Hier werden Fehler in der Verkabelung aufgespürt. Auch bei diesem Punkt wird jedes Liniensegment mit einen Messwert dokumentiert.
5) Polaritätsprüfung ist an allen Busteilnehmern durchzuführen. Bei dieser Prüfung wird sichergestellt, dass an alle Teilnehmer die richtige Polarität angeschlossen ist und Telegramme ordnungsmäßig empfangen und gesendet werden. Auch hier werden Fehler in der Verkabelung aufgespürt oder defekte Busleitungen frühzeitig erkannt.
6) Spannung an den Busleitungsenden messen. An den Leitungsenden muss eine Mindestspannung von 21V anliegen. Ist dies nicht der Fall, muss man sich überlegen eine zusätzliche Spannungsversorgung, oder einen Linienverstärker einzusetzen. Hier wird auch wieder jedes Liniensegment gemessen und dokumentiert.
7) Protokollieren der Ergebnisse. Dies dient als Nachweis dass die Prüfungen durchgeführt wurden. Was nicht genau dokumentiert und nachvollziehbar ist, wurde nie durchgeführt.
8) Das ETS-Projekt wird inkl. der Projektdokumentation an den Kunden übergeben. Diese beinhaltet alle Passwörter, die Konfigurationsdatei, Pläne, Gebäudedokumentation, Dokumentation der Gruppenadressen, Topologie und Bedienungsanleitungen. Die Dokumentation sollte immer in doppelter Ausführung erstellt werden: 1x für den Eigentümer/Auftraggeber, 1x für den Bau- und Sicherheits-koordinator der Baustelle gemäß BauKG.
Die oben angeführten Punkte sind nur ein Teil, welcher bei der Abnahme der KNX Installation wesentlich ist.